Prof. Dr. Ömer Faruk Çolak besucht die TDU
07.11.2019
Der Studentenclub „Betriebswirtschaft und Ökonomie“ organisierte am 7 November 2019 einen Vortrag mit Prof. Dr. Ömer Faruk Çolak zum Thema: „Kapitalismus: gut, schlecht und hässlich“ an der TDU. Am Vortrag haben überwiegend Student*Innen der Wirtschaftswissenschaften teilgenommen.
Prof. Dr. Ömer Faruk Çolak, der die gute, schlechte und hässliche Seite des Kapitalismus mit Beispielen aus der Weltwirtschaft erklärte, berichtete, dass die Weltwirtschaftskrise von 1929 durch Ökonomen nicht genug erforscht wurde und dass die Weltwirtschaft im Jahr 2008 einer ähnlichen Weltfinanzkrise gegenüberstand. Herr Çolak vertrat die Ansicht, dass Globalisierungsgegner wie Dinosauriern behandelt wurden und dass die Idee von „Smart Globalization“ von Dani Rodrik, die in 90‘er Jahren aufgetreten und bis heute gültig ist, gut verstanden werden sollte.
Herr Çolak erklärte mit Beispielen aus der realen Welt das Konzept der Schuldenspirale, welche zu einer der größten Probleme unserer Zeit geworden ist. Er übertrug das hässliche Gesicht des Kapitalismus mit dem Ausdruck ‚ich arbeite aber ich wurde verarmt‘. Er erörterte auch, dass ein Sozialstaat nicht nur ein Staat ist, der den Armen hilft und erklärte hierzu die Bedeutungen von Vertragsfreiheit und Wettbewerbsinstitutionen in einem funktionierenden System, in der die liberale Demokratie und die Gleichgewichtsfunktion der Marktwirtschaft funktionieren.
Er betonte, dass er kein Privatisierungsgegner ist, schlug jedoch vor, dass es notwendig ist sich damit zu beschäftigen, wie Privatisierung implementiert werden sollte. Mit Bezug auf den französischen Ökonom Piketty erwähnte er, dass die Konzepte des Nationalstaats und der Mischwirtschaft zwei der wichtigsten Elemente für die Stabilität sind.
Über die Entwicklungspläne der Türkei sagte Herr Çolak, dass er den ersten Entwicklungsplan der Türkei sehr erfolgreich fand, und empfiehl den Studierenden, die zweiten und dritten Entwicklungspläne sorgfältig zu überprüfen.
Herr Çolak wies hin, dass Wissenschaftler dem Thema ‚Europäische Union‘ in letzter Zeit nicht genug Relevanz zuschreiben und riet den Studierenden der TDU, sich besonders mit diesem Thema zu beschäftigen.
Der Professor berichtete, dass er große Hoffnungen in die Zukunft der Türkei setzt. Er erwartet sehr gute Entwicklungen in den kommenden Jahren, unter der Bedingung, dass positive Studien für das Bildungsmodell umgesetzt werden, dass finanzielle Unterstützungsmechanismen transparent und gerecht funktionieren und das Wettbewerbsumfeld gewährleistet wird. Am Ende seiner Rede riet er den Studierenden, viel zu lesen, sich vor allem für Musik und Kunst zu interessieren und zugleich das Leben zu genießen. Er schenkte den Studierenden die neueste Ausgabe der Zeitschrift „İktisat ve Toplum“ (Wirtschaft und die Gesellschaft) und unterzeichnete sein Buch „Märchen und Fakten in der Wirtschaft“.
Am Ende des Vortrags wurden Fotos mit Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Türkisch- Deutschen Universität gemacht.
